05.03.2025

21.03.2022

02.04.2025
Abschreckungsdokrtrin: Denkverbot des Möglichen
„Nuklearmächte können sich zurückziehen, aber sie kapitulieren nicht.“ Diese Einschätzung des ehemaligen SWP-Mitarbeiters Wolfgang Richter in einem persönlichen Mailverkehr im November 2022, ist in Anbetracht des infernalen atomaren (Selbstvernichtungs)potentials von bezwingender, einen Widerspruch ausschließender Logik. Wer atomarer Abschreckung dnr Platz des ultimativen Garants der Friedensicherung einräumt, für den ist oben zitierte Behauptung wohl eine ihrer folgerichtigen Implikationen. Für die Verbündeten der Ukraine und auch für die Ukraine selbst wird die Akzeptanz dieser doktrinalen Implikation jedoch zu einer vom ihrem Feind perfid in ihr Gegenteil gewandelten Einladung, mmer wieder neu zu versuchen , seine Hand auf ukrainisches Land zu legen, permanent Zivilisten zu morden und ihren Widerstandswillen durch alltäglichen Terror aus der Luft zu brechen.
Die in westlichen Gesellschaften nahezu sacrosanct gewordene und von Militärexperten immer wiedervorgetragene Vorstellung von der Unbesiegbarkeit einer Nuklearmacht degeneriert so auf perfide Weise zu einer erdrückenden Last auf dem Weg zur Wiederherstellung eines dauerhaften Friedens in Europa. Wenn an die Entmachtung der russischen Imperialisten nicht gedacht wird, geschweige diese als Kriegsziel auf den Schild gehoben werden darf, tragen wir auf tragische Weise, weil unbeabsichtigt dazu bei, dass Krieg von wechselnder Intensität zum Zenario unserer Zukunft gehören wird.
Ganz im Gegensatz dazu haben sich die russischen Imperialisten diese militärische Denkweise nicht zu eigen gemacht. Ihre Kriegführung in den letzten 3 Jahren lässt keine daraus abgeleitete Zurückhaltung erkennen. Und vor allem, wie kann man sonst die gewaltsame Rückgewinnung ehemals zum Sowjetreich gehörender Länder auf seine Fahnen schreiben?! Dese stehen doch heute unter dmn Schutz des westlichen Verteidigungsbündnisses und müßten für Russland –sofern es die westliche Interpretation der atomaren Abschreckung teilen würde-, sacrosankt sein. Die Selbstbeschränkung seiner Feinde auf die Verteidigung der eigenen Souveränität und Integrität als die einzig vetretbaren Kriegsziele dürfte den russischen Machthabern eine dämonische Freude bereiten. So hat Rußland nicht wirklich was zu fürchten. Im ungüsnstigsten Fall zieht es sich nach einer militärischen Attacke, einem Beschuss oder sogar nach einem großangeleckten Angriff auf einen oder mehrere NATO-Staaten wieder hinter seine Grenzen zurück. Auf diese agressive Kriegsstrategie der Atommacht Rußland, das heute die territoriale Unversehrbarkeit von NATO-Territorium zur Disposition stellt, muss die „Koalition der Willigen“ eine eindrucksvolle Antwort geben. Seit die USA unter ihrer jetzigen Regierung zu einem unverlässlichen Alllierten geworden ist, ist sie dafür auf sich allein gestellt. Bleiben wir stattdessen es bei unseren defensiven Kriegszielen, sind wir Russland kriegstrategisch und mental gefährlich unterlegen. Deshalb muss das allierte Europa und seine Verbündeteten in Übersee den von Usupationsgelüsten beherrschten „Alten Männern“ im Kreml überzeugend vermitteln, daß bereits ihre erste, den militärische Tabubruch anzeigende Grenzüberschreitung dazu führt, dass unsere Kriegsziele nicht mehr ausschließlich die Wiederherstellung des Status Quo sind, sondern auch ihre Entmachtung miteinbeziehen.
12.02.2025
Über ein souveränes Land hinweg!
Donald Trump, der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat heute über das ukrainische Volk und seinen Präsidenten hinweg lange mit Putin telefoniert, zutreffender gesagt das Schicksal des Landes und seiner Menschen verhandelt.
Die Antwort des noch freien Europa darf jetzt nicht Subordination und betretenes Verreden sein, sondern ein entschlossener aufrechter Gang an der Seite der Ukraine. Will Europa als Kontinent von Recht und Menschenwürde weiterexistieren, muss es ab heute zwei autokratischen Machtcliquen die Stirn bieten. Zu der im Osten kommt nun auch die auf der anderen Seite des Atlantik.
22.12.2024
Ohne Verteidigungsabkommen mit der Ukraine kein Frieden
„In der Ukraine wird unsere Freiheit verteidigt“ Das ist nun wenigstens schon seit geraumer Zeit das Credo der meisten deutschen Politiker und Politikerinnen. Verknüpft mit dem schon zum geflügelten Wort „as long as it takes“.Hat sich durch die Wahl Trumps zum nächsten amerikanischen Präsidenten an diesem Sachverhalt auch nur das Geringste geändert. Absolut nicht, jedoch ist für die noch freiheitlich-demokratisch organisierten Gesellschaften in Europa die Lage durch den Ausgang de US-Wahlen um ein Vielfaches bedrohlicher geworden. Fällt die Ukraine fällt Humanität und Recht in Europa. Es bleibt dann nur noch die Frage,, wie lange unsere Gesellschaften für ihren Verfall tatsächlich brauchen. Im Inneren ist der Abgesang bereits in vollem Gange. Mehr als jemals zuvorin diesem Krieg, wo durchaus alsbald die Waffenlieferungen der USA ausbleiben könnten und aus einer Partnerschaf ein Deal wird, erwarte ich von unseren Staatslenkern eine eigenständige, die USA weiterhin einbeziehende, jedoch nicht mehr von ihr abhängende Unterstützung der Ukraine. Diese schließt angesichts der existentiellen Herausforderung für Europa auch etwas ein, was bisher für uns Deutsche unvorstellbar war und nicht ausgesprochen werden durfte, unseren aktiven militärischen Verteidigungsbeitritt. Und das selbst dann und für die Gegebenhei, das die Bundeswehr und die Armeen unser europäischen Partner heute (noch) nicht in der Lage sind, Russland so entgegenzutreten, wie wir es uns wünschen würden. Wir müssen schon heute willens sein, mit dem zu kämpfen, was wir haben. Auch wenn ich mich wiederhole, will ich hier nochmal auf meinen Vergleich des militärischen Potentials nur der fünf größten europischen NATO-Mitgliedsstaaten mit dem Russlands (siehe unten) verweisen. Entgegen aller Unkenrufe über den desolaten Zustand der Bundeswehr sind wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern faktisch militärisch Russland zumindest ebenbürtig. Ich bin es so leid, dass unsere Medien keine Gelegenheit auslassen, Schwachstellen und Versäumnisse unserer Verteidigungsfähigkeit breit zu treten . So wird aus Sorge und Ängsten in der Bevölkerung Defätismus und man spielt Putin defacto in die Karten. Dagegen selten ein Wort über die massive Korruption innerhalb des russischen Militärapparates . Wo Unsummen, die für Personal und Ausrüstung vorgesehen waren, in dunlken Kanälen verschwanden. Ausrüstung der Truppen nur auf dem Papier existierte . Die Kampfmoral schlecht, die Taktik veraltet und vielfach die neuesten und scheinbar modernsten Waffensystene Bau- und Materialmängel aufweisen, die sie extrem anfällig und unerwartet leicht mit einfachsten Mitteln zestörbar machen.
Diese Bereitschaft aktiv in die Kämpfe einzugreifen, wird Putin sofort ernst nehmen. Sie nicht wie alle anderen bisherigen militärische Unterstützungsleistungen des Westens- so 100erte von Milliardenschwer sie auch sind – unter der Rubrik einordnen:“ Die machen mir zwar das Leben schwer, jedoch verhindern sie nicht wirklich meine Zielerreichung. Es ist nur schwieriger und dauert eben etwas länger“ (Bilaterale ) Verteidigungsabkommen sind nicht im Nachgang eines Waffenstillstandes und von Friedensverhandlungen zu schließen, sondern die unabdingbare Voraussetzung. Für Putin muss das, was bisher außerhalb seines Vorstellungshorizontes liegt, die militärische Allianz Europas mit der Ukraine zur harten Realität und Gewissheit werden. Falls überhaupt, erst dann wird er bereit sein, ernsthaft und entgegenkommend zu verhandeln. Für die Vorbereitung solcher Verteidifungsabkommen braucht es nicht umfänglicher Vertragsentwürfe, sondern Willen, Mut und Klarheit. Die Verträge können dann gut möglich so kurz und bündig sein wie damals der
Verteidigungsvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Südkorea aus dem Jahre 1953
13.04.2024
Es brauchte ein halbes Jahr - Israels Kriegführung in der Kritik
Anfang dieser Woche gab es eine breite Verurteilung und Brandmarkung der israelischen Offensive in den westlichen Medien (siehe
WDR 5 Medienecho vom 08.04.2024) Jedoch erst jetzt, einem halbes Jahr nach ihrem Beginn ziehen die Kommentatoren den Stopp von Waffenlieferungen in Erwägung; nennen Netanjahu eine „Ein Man-Katastophe, Israels Regierung und Armee untergrabe mit ihrem Vorgehen ihre eigenes Position in der Welt. Und die israelische Zeitung „Haaretz“ sieht Israel sogar auf dem Weg zu einem geächteten Paria-Staat.
Dochauch an diesem Morgen gilt kein Wort der Mitverantwortung Europas und der USA an dem im Gazastreifen durch die israelischen Armee angerichteten Inferno. (Solidärität mit Israel hätte von Anfang bedeuten müssen, es weiterhin in die Lage zu versetzen, seine Bevölkerung wirksam vor Angriffen der Hamas und der Hisbiólla zu schützen. Jedoch ihm gleichzeitig jegliche politische und militärische Unterstützung für einen Krieg gegen die Zivilbevökerung zu verwehren.) Nicht nur die israelische Führung hat sich in den Augen der Welt diskreditiert, sondern in ihrer vorbehaltslosen Unterstützung auch alle westlichen Verbündeten Israels.
Nach einem kurzen Aufblühen in Zeiten der Corona-Pandemie und als spontane Allianz mit der Ukraine als erstes Opfer der territorialen Ausdehungsgelüste der Russischen Föderation ist so der Selbstanspruch des „Westens“, wertegeleite und das Völkerrecht achtende und schützende Demokratien zu sein, wieder nur das „Wort zum Sonntag“. Und nur als solches wird dieser von der große Gruppe der „blockfreien“ Staaten, die heute zwischen den Lagern nach dem eigenen Weg suchen, wahrgenommen.
Nach einer ersten Phase des Nicht –Hinsehens beklagt die deutsche Öffentlichkeit und ihre Medien seit Monaten die unmenschlichen Zustände im Gazastreifen. Getreu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung wäre es jedoch auch ihre Aufgabe, dieser unrühmlichen und für den Westen gefährlich werdenden Wahrheit Gehör zu verschaffen. Nur wenige haben dies getan. Und selbst heute sehen die Kommentatoren -siehe oben- die Schuld- und Verantwortung alleine bei der israelischen Führung und den palästinischen Terroristen.
Mancher Bürger und manche Bürgerin, die sich eine werteverpflichtete Außenpolitik wünscht und diese auch von seiner Regierung erwartet, steht nach einer kurzen Phase eines außenpolitischen Frühlings vor einem Scherbenhaufen seiner politischen Hoffnungen. Scham, Zweifel und Wut, dass die westlichen Regierungen dem tausendfachem israelischen Töten und Zerstören nicht in den Arm gefallen sind, sind an deren Stelle getreten. Bereits als die israelische Regierung wenige Tag nach dem Terroranschlag der Hamas Gaza von der Strom-und Wasser abschnitt, bekam die Welt das Signal, mit welcher Brutalität Israel gedachte, den Krieg auch gegen die palästinensische Zivilbevölkerung zu führen. Das zu verhindern, dafür hätten den Freunden Israels - falls dieses Bitten und Argumenten nicht zugänglich - genügend Druckmittel zur Verfügung gestanden.
10.03.2024
Fakten versus Befindlichkeiten
Ein hoher Sicherheitsberater Emmanuel Macrons soll die Idee für die kurzfristig anberaumte internationalen Konferenz zur Unterstützung der Ukraine am vorletzten Montag in Paris auch damit begründet haben, das Gefühl der Unterlegenheit und die Neigung zu defätistischen Szenarien in Europa entschlossen zu bekämpfen.
Zu Mutlosigkeit und Schwarzmalerei besteht auch angesichts nüchterner Zahlen tatsächlich kein Anlass.
Selbst nach der diesjährigen massiven Aufstockung des russischen Militärhaushaltes auf 110 Milliarden US-Dollar, so lauten die annähernd überenstimmenden Schätzungen mit der Materie befasster Institute und Einrichtungen, stehen diesen ca.250 Milliarden Dollar gegenüber, die allein die sechs größten europäischen NATO-Staaten 2022 für ihre Verteidigung zur Verfügung stellten.

Selbst wenn man berücksichtigt, dass die Personalkosten mit ca 40 % innerhalb der NATO-Staaten einen deutlich höheren Anteil als in Russland haben, bleibt für die materielle Ausstattung und Logistik zumindest gleichviel. Diese Zahlen zeichnen -lassen wir das atomare (Droh)potential Russlands aus triifigten Gründen einmal außer Acht - das Bild einer militärischen Regionalmacht, nicht das einer Weltmacht. Einer Macht, der ein einiges Europa selbstbewusst entgegentreten kann.
Quellen, welche die aktuellen russischen Militärausgeben beziffern:
https://carnegieendowment.org/politika/90753
https://www.euronews.com/business/2023/11/28/russia-approves-record-spend-for-military-in-new-budget
06.12.2023
Das Echo der pro-palästinensischen Demonstrationen in deutschen, amerikanischen und britischen Medien - ein erhellender Vergleich
am ersten Novemberwochenende demonstrierten Hunderttausende weltweit für einen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und der Hamas sowie für einen Stopp der Militärhilfe der USA und anderer westlicher Staaten an Israel.
Anbei aufschlußreiche Synopsen (
Nr. 1 und
Nr.2) des Echos der Proteste in amerikanischen, britischen und deutschen Medien.
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20.10.23 (begonnen 15.10.23, geändert 10.03.2024)
Die Ukraine und Israel
Zwei Staaten Im Fadenkreuz des Terrorismus
Ukrainer und Israelis eint dasselbe Schicksal. Beide sind in das Fadenkreuz des internationalen, die Menschenwürde verhöhnenden Terrorismus gerückt. Im Angesicht der Androhung Ihres Genozids verteidigen beide ihre Existenz, Ihr Recht als Volk in einem eigenen Staat leben zu können. Jedoch kündigt sich ein wesentlicher Unterschied an. Die Ukrainer beachten trotz aller verbrecherischen Gräuel, mit denen der russische Staatsterrorismus sie überzogen hat, Menschen- und Völkerrecht. In Israel kündigt sich mit der bevorstehenden Großoffensive und dem damit von der israelischen Führung und der politischen Opposition bewusst im Kauf genommenen hunderttausendfachem Leid und Tod der unter unmenschlichen Bedingungen nur noch im Gazastreifen hausen könnenden Palästinenser ein Bruch des Völker- und Menschenrechts an. Diese Feststellung möchte ich nicht als Verurteilung Israels verstanden wissen. Einem Mitteleuropäer steht aus sicherer Entfernung vor einer existentiellen Bedrohung ein solches Urteil nicht zu. (Streichung 10.03.24)
Dennoch stelle ich die Frage, ob nicht der Glaube an die eigenen Werte zu einer humanen Selbstbeschränkung führen sollte. In diesem Fall wäre dies eine Rückkehr zu einem effektiven Schutz des eigenen Territoriums und der dort lebenden Menschen. Angesichts des militärischen Potentials Israels sollte dies möglich sein. Ergänzt wird dieser Schutz des eigenen Territoriums durch eine, auf längeren Zeitraum hin angelegte geduldige Strategie gezielter militärischer und geheimdienstlicher Spezialeinsätze zur Ausschaltung der für die Verbrechen an israelischen Bürgern schuldigen Hamas
Die Ukrainer sind bis zum heutigen Tag diesen Weg gegangen. Bis auf vereinzelte Kriegsverbrechen (bekannte bzw. vermutete) auf ukrainischer Seite, denen die ukrainischen Strafverfolgungsbehörden nachgehen, ist es der ukrainischen Gesellschaft und ihrer politischen Führung bisher gelungen das humanitäre Völkerrecht zu achten.
Doch im Nahen Osten gebe ich dieser humanen Alternative nicht wirklich eine Chance. Anders als in der Ukraine gibt es dazu in Israel nicht den politischen Willen, noch drängen wir und die anderen Verbündeten Israels die dortige politische Führung ernst und glaubhaft zu einer Einhaltung. Verpflichtet dem gleichermaßen politisch wie moralisch hohen Wert der Freundschaft wird auf tragische Weise das dämonische Kalkül der Kriegstreiber und der die Feindschaft schürenden Kräften (auf beiden Seiten) aufgehen. Wenn all das Blut geflossen ist, ist auf lange Zeit Friedens- und Ausgleichsbemühungen wieder der Boden entzogen.
Terroristen und Kriegstreiber leben von vergossenem Blut. Für sie hat Menschlichkeit keinen Wert. Sie stampfen sie brutal und gnadenlos in den Boden. Jedoch wie lange können auf das Primat der Menschenwürde selbstverpflichtete Gesellschaften noch existieren, wenn in Ihrer Realpolitik, immer dann wenn die Frage ansteht, die faktische Hintenanstellung desselben nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist? Wann ist die Schwelle überschritten, wo sie nicht nur von außen angegriffen werden, sondern von innen erodieren.
09.07.2023
Tweet an die Außenministerin zum NATO-Beitritt der Ukraine
Sehr geehrte Außenministerin,
erlauben Sie mir bitte diese Frage:
Wer hat eigentlich das Meiste von einem schnellen NATO-Beitrit der Ukraine.
Antwort: Die Ukraine natürlich!
Wer so denkt, denkt zu kurz.
Genauso vitales Interesse an einem schnellen NATO-Beitritt der UkraIine muss auch EUROPA haben
Wie verwundbar steht Europa denn dar, falls im nächsten Jahr der Wind in den USA aus einer anderen Richtung weht?!
10.02.2023
Die unaussprechbare Strategie des Bundeskanzlers
Seit Monaten beschreibt der Bundeskanzler seine Ukrainepolitik als staatsmännisch verantwortlich, das einzig Richtige und alternativlos. Dabei scheut er auch nicht vor der Verkündung alternativer Wahrheiten und der Diffamierung der großen Gruppe Andersdenkender, die eine größere und vor allem zügigere militärische Unterstützung der Ukraine durch Deutschland fordern, als verantwortungslose „Rufer“zurück. Deutschland ist gespalten, die einen sehen in ihm den besonnen handelnden Staatslenker, die anderen ...
08.06.2022 (veröffentlicht 13.07.2022)
Ein Dank an die Ministerin und die Erwartungen eines Bürgers an seine Regierung
(Auszug)
Sehr geehrte Frau Außenministerin,
ich schreibe Ihnen heute ein weiteres Mal, um mich für Ihr Engagement für die Ukraine, für die Verteidigung unserer aller Freiheit und Würde zu bedanken. Für mich sind Sie der einzige Mensch in unserer Bundesregierung, bei dem ich mir gewiss bin, dass er mit all seiner Kraft, mit all den durch sein Amt verliehenen Möglichkeiten zur Ukraine und Ihren Menschen steht. Bewahren Sie sich Ihren Mut und Ihre Entschiedenheit. Ich fürchte beides wird noch auf harte Prüfungen gestellt werden.
Eine massive militärischen Unterstützung der Ukraine zu befürworten, ist für mich nur aussprechbar, weil ich zutiefst überzeugt bin, dass das, was wir gerade erleben und was wir als Zeitenwende tituliert haben, nur vergleichbar ist – jedenfalls wenn wir auf die letzten hundert Jahre Weltgeschichte blicken – mit Hitlers Vernichtungs-und Eroberungskrieg.
04.04.2022
Schreiben an die Bundesregierung
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrte Ministerin,
sehr geehrte Minister
Es ist heute der 40. Tag der Zeitenwende und eines mörderischen Krieges in Europa und ich kann Ihre Zurückhaltung eines sofortigen deutschen Energieembargos gut nachvollziehen. Der Erfolg eines solchen ist durchaus nicht gewiss. Und Sie haben von uns Bürgern, dem Souverän zur Zeit auch noch keine klare Aufforderung dazu. Eher das Gegenteil!
Doch im Falle Putins ist dieses wohlüberlegte für sich selbst in Anspruch genommene rationale Abwägen nur noch bedingt das adäquate Verhalten. Es kann uns durchaus auch in eine katastrophale Sackgasse führen.
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17.10.2022
Triage in der Pandemie: Was sich ein Bundesbürger vom Gesetzgeber und seiner Regierung wünscht
Schreiben an die Bundesminister Lauterbach und Buschmann vom 05.10.2022
Sehr geehrte Minister,
ich schreibe Ihnen heute aus staatsbürgerlicher Verantwortung. Sie sollen wissen, welche ethische und verfassungsrechtliche Grundhaltung ich mir als ein Bürger dieses Landes im Falle nicht ausreichender Behandlungskapazitäten in einer Pandemie durch Sie vertreten wünsche.
Ich erspare Ihnen hier eine Aufzählung der weiterhin bestehenden und allseits bekannten verfassungsrechtlichen und ethischen Bedenken gegen das von Ihnen favorisierte Entscheidungskriterium der kurzfristigen medizinischen Erfolgsaussicht. Für mich rüttelt dieses Prinzip an der ethischen Grundfeste unserer Verfassung und kommt einem verfassungsethischen Dammbruch gleich.
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04.02.2022
Der Telenotarzt: Internationale Situation und Forschungslage
Ein Blick auf die aktuelle Forschungslage zum Telenotarzt und die Frage, ob es in anderen Ländern mit dem deutschen Telenotarztkonzept vergleichbare präklinische Telekommunikationsmöglichkeiten gibt oder geplant sind, soll meine bisher eher berufspolitische und systemische Einordnung des Telenotarztes ergänzen, auch wenn ich schon in meinem Beitrag
„Der Telenotarzt: Fortschritt aus dem gestern -Geht
das?“
an einigen Stellen erkennbar mit den Ergebnisse der Begleitforschung argumentiert habe.
Diese beiden Aspekte eigens zu behandeln begründet sich in meiner Ablehnung von Telenotarztsystemen in der Notfallrettung, zumindest in der völlig überdimensionierten Form wie sie in Nordrhein-Westfalen oder auch in Bayern beabsichtigt sind. Falls jedoch meine wissenschaftliche Recherche einen deutlichen Gewinn für die Notfallrettung durch die Einführung des Telenotarztes ergeben sollte, müssten die Nachteile zurück bzw. dazu in ein angemessenes Verhältnis gestellt werden.
hier die Untersuchung zum Download
29.06.2021
Aus der Defensive in die Offensive
Pflegefachkräfte und Notfallsanitäter*innen im politischen Aufwind
-auch ein geschichtlich einordnender Blick über den rettungsdienstlichen Tellerrand -
Die Ärzteschaft, genauer gesagt ihre Spitzenvertretungen sind des ewigen Kampfes um den Arztvorbehalt bei der Heilkundeausübung überdrüssig und werden zusehens müde. Zudem gehen sie davon aus, dass der kommenden Bundesregierung die Grünen angehören werden.
16.11.2021
Der Telenotarzt: Fortschritt aus dem Gestern – Geht das?
aktualisierte und überarbeitete Fassung meines Beitrags "Der Telenotarzt setzt zum großen Sprung an" aus April diesen Jahres (im Archiv einsehbar)
Der Telenotarzt setzt im deutschen Rettungsdienst zum großen Sprung an. So beabsichtigt NRW spätestens bis Ende 2022 in jedem seiner fünf Regierungsbezirke mindestens ein Telenotarztsystem zu implementieren. In Bayern passiert zur Zeit Ähnliches. Auch hier soll in den nächsten Jahren nach Abschluss eines eigenen Pilotprojektes (Rettungsdienstbereich Straubing) der Telenotarzt flächendeckend eingeführt werden. Bereits heute abzusehen sind entsprechende Beschlüsse auch in den Bundesländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Berlin beschreitet einen Sonderweg.
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04.03.2021 (Kürzung am 02.08.21)
Was folgt auf das Gute?
Die Würfel sind gefallen, der Kampf ist vorerst entschieden. Für die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter ist es ein bedeutender Sieg und ändert Ihr Leben. Freude bei denen, die sich dies schon so lange gewünscht haben. Verunsicherung und auch Verdrängung bei denen, denen soviel Verantwortung von heute auf morgen zu viel ist. Doch für beide Gruppen von NotSans gilt das Selbe.